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2013-2023: VMW – Verband der Migrantenwirtschaft e.V. feiert 10jähriges Jubiläum

In Anwesenheit der Mitglieder, des Vorstands und des Beirats sowie der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Aydan Özoguz MdB und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özedmir MdB feierte der VMW - Verband der Migrantenwirtschaft e.V. am 27. April 2023 sein zehnjähriges Bestehen. Die Commerzbank stellte dafür ihre Räume im Haus der Commerzbank neben dem Brandenburger Tor am Pariser Platz zur Verfügung.

Der Vorstandsvorsitzende des VMW Nihat Sorgec sagte in seiner Begrüßung: „Die Vision, die uns als Verband seit zehn Jahren täglich antreibt, ist eine Gesellschaft der Fairness und Chancengerechtigkeit, des wechselseitigen Respekts und aufrichtiger Toleranz; eine Gesellschaft, in der nicht nach Herkunft gefragt, sondern entsprechend individueller Fähigkeiten gefördert wird.“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der auch dem VMW-Beirat angehört, würdigte in seiner Festrede das seit zehn Jahren ungebrochene Wirken des Verbandes als durchsetzungsstarke Interessenvertreterin der Unternehmerinnen und Unternehmer mit Einwanderungsgeschichte und fügte an die Mitglieder gerichtet hinzu: „Mit Ihrer Arbeit machen Sie die beeindruckenden Erfolge der Vielfalt öffentlich sichtbar und vermitteln so auch Vorbilder, die gerade jungen Menschen helfen können, den eigenen beruflichen Weg zu finden.“

VMW-Mitglied und Mitgründer des deutschen Unicorns GET YOUR GUIDE, beschrieb beeindruckend die Hürden, die sein Unternehmen dabei hätte, Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Die Bürokratie mache es nicht einfach und die hohen Einkommensteuersätze schreckten hochqualifizierte Kräfte ab. Allerdings müsse man auch auf die vielen positiven Seiten hinweisen, die Fachkräfte hier genießen könnten.

Der VMW nutzte das Jubiläum um darauf hinzuweisen, dass die rund 800.000 Unternehmer*innen mit Einwanderungsgeschichte für über 2.3 Millionen geschaffenen Arbeitsplätzen und eine jährliche Wirtschaftsleistung von 125 Mrd. Euro stehen. Der VMW bezeichnet dies als neues Wirtschaftswunder „Made in Germany“. Darauf, wie auch auf die gesellschaftlich positiven Integrationseffekte dieser Erfolgsgeschichte, sollte Stolz hingewiesen werden. Die Migrantenunternehmer*innen haben vieles erreicht erreicht. Ungleich mehr liegt aber noch vor ihnen, wie etwa die von der Bundesregierung versprochene Reform des Staatsbürgerschaftsrechts oder auch notwendige Nachbesserungen bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte. Deutschland muss für hochqualifizierte Menschen aus aller Welt attraktiver werden. Besonders kämpft der Verband für ein Partizipationsgesetz, das vor allem auch den öffentlichen Beschäftigungssektor für Menschen mit Mitgrationshintergrund endlich angemessen öffnet.

Dass sich Jugendliche mit einem ausländisch klingenden Namen im Vergleich mit Bewerber*innen mit einem deutschen Namen auch heute noch drei Mal öfter bewerben müssen, um ein Vorstellungsgespräch zu bekommen, ist nicht länger hinnehmbar. Diese Form inakzeptabler Alltagsdiskriminierung ist nicht tolerierbar. Die negativen Folgen für die Wirtschaft sind besonders stark spürbar: 63.000 Ausbildungsplätze blieben 2021 unbesetzt, während jede*r zweite Ausbildungsplatzsuchende*r mit Migrationshintergrund keine Lehrstelle bekam.

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